- Concept Design, Visuelle Umsetzung und Deutsche Übersetzung des original Textes von Elena Weipert im Rahmen ihres Bachelorprojektes: @elinitschka
- Stimmlich begleitet von David Cham: @chamuek
- Tonspur von Claas Weipert: @cleaken
Das Comic soll bei Fertigstellung aus 100 Seiten bestehen und monochrom coloriert werden. Bei Interesse an dem Prozess @elinistchka bei Instagram.
Inhalt:
Octavia Butlers Geschichte handelt von einer ungewöhnlichen Verbindung zwischen Menschen und einer riesentausendfüßer ähnlichen Alienart. Die Menschen, hier Terraner genannt, flohen vor vielen Generationen vor ihrer eigenen Spezies von der Erde und landeten auf dem Planeten der Tlic. Als Gegenzug für ein sicheres Leben auf dem Gastplaneten dienen sie den überlegenen Tlic als Wirtskörper. Jede terranische Familie muss den weiblichen Tlic einen jungen Mann zur Verfügung stellen, dem befruchtete Tliceier in den Bauchraum implantiert werden. Die Maden in den Eiern nähren sich an seinen Blutgefäßen und werden nach dem Schlüpfen in einer riskanten und schmerzhaften Operation wieder aus dem Körper entfernt. Diese Prozedur seht ihr hier audiovisuell umgesetzt.
„Bloodchild“ ist gefüllt mit Charakteren, die metaphorische Überlegungen zu gender, race und species hervorheben. Als literarisches Gedankenexperiment lässt sich der Inhalt auf die herrschenden Strukturen unserer Erde übertragen und regt an, diese zu hinterfragen. Butler selbst besteht auf das Begreifen des Inhaltes als Geschichte einer Symbiose und einer ungewöhnlichen Liebesbeziehung. Verschiedene Kritiker*innen äußern weitere Themenschwerpunkte wie die erlebte Unterdrückung von Afrikaner*innen unter dem System der Sklaverei, Vorstellungen von weiblicher Mutterschaft und traditioneller familiärer Rollenverteilung, Erkundung der Paradoxien von Macht und Ungleichheit und nicht binäre Geschlechtsidentitäten.
Afrofuturismus:
Die Erschaffer*innen und Protagonist*innen von und in afrofuturistischen Medien sind in den meisten Fällen Nachkommen von Menschen, die auf dem afrikanischen Kontinent gelebt haben. Der Afrofuturismus ermöglicht Ihnen das Aufarbeiten ihrer Vergangenheit, das Reflektieren der Gegenwart und das Gestalten unserer Zukunft. Afrofuturist*innen verstehen den transatlantischen Sklavenhandel als Entführung durch Aliens und unterstützen die Ansicht, dass Schwarze Geschichte grausamer ist als jede erfundene Erzählung.
Die Ästhetik wird gespeist von Merkmalen traditioneller afrikanischer Kulturen, Subkulturen der afrikanischen Diaspora und für die Science Fiction typischen Elemente, wie z.B. Raumschiffe, Laserwaffen, Schutzanzüge, interstellare Reisen, Aliens u.s.w.
Im Gegensatz zu der systemstabilisierenden weiß und männlich- geprägten Science Fiction, ermöglicht die Ästhetik des Afrofuturismus fiktive Gesellschaftsexperimente, erlaubt das Darstellen und Neugestalten von Wirklichkeiten und erschafft revolutionäre Inhalte.